GILDA LANGER (1896-1920)

CONTENTS



FILMOGRAPHY
ABSTRACT
CURRICULUM VITAE
TEXTS ABOUT GILDA LANGER
OBITUARIES
LITERATURE
    Gilda Langer (1896-1920)

FILMOGRAPHY






back to topback to top

ABSTRACT



A beautiful young girl coming to Berlin, the capital of pop culture and the new upcoming art of cinematography. Like so many others, she dreamt of becoming a big star. In fact, she starred in one of the first films helmed by a young director named Fritz Lang, and became the fiancée of another director, Paul Czinner (who later married Elizabeth Bergner). At the theater, she met two young men who had dreams of a career of their own, Carl Mayer and Hans Janowitz. They were working on a film script that would become The Cabinet of Dr. Caligari. And when Gilda signed a contract with Decla Film Company, and Carl and Hans sold their script as well, it seemed their dreams were coming true. And then she died, before she was 24.




back to topback to top
CURRICULUM VITAE



1896: 1917?: 1917: 1918: 1919: 1920:


back to topback to top

TEXTS ABOUT GILDA LANGER



Die Star-Film-Comp., ein neu gegründetes Berliner Filmunternehmen, das den bekannten Dramaturgen Carl Mayer als Direktor gewann, hat den neuen Kinostern Gilda Langer vom Berliner Residenztheater für eine Reihe großer Films verpflichtet, deren erster demnächst im Rahmen der Gilda-Langer-Serie 1917-18 zur Vorführung gelangt. Die Geschäftsräume der Star-Film-Comp. befinden sich Friedrichstraße 204. Telephon: Zentrum 11219.

Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 10, no. 22, 02 Jun 1917, p. 47.

Eberhard von Nathusius und Direktor Carl Mayer haben eine Filmphantasie geschrieben, die als erster Film der Star-Film-Comp. im Rahmen der Gilda-Langer-Serie 1917-18 Ende Juni zur Vorführung gelangt. Die Hauptrolle wird von der bekannten Künstlerin gespielt.

Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 10, no. 23, 09 Jun 1917, p. 66.

Die Star-Film-Comp., die in den nächsten Tagen den ersten Gilda-Langer-Film herausbringt hatte Walter Schmidthäßler als Regisseur verpflichtet. Außer Gilda Langer in der Hauptrolle sind noch in anderen Rollen Rosa Valetti, Julius Szalit, Julius Falkenstein, Josef Schildkraut beschäftigt.

Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 10, no. 25, 23 Jun 1917, p. 42.

Walter Schmidthäßler hat die Regie des zweiten Gilda-Langer-Films übernommen, dessen Manuskript von Carl Meyer stammt.

Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 10, no. 28, 14 Jul 1917, p. 31.

Der Regisseur der Gilda Langer-Films, Herr Carl Mayer, teilt uns mit, daß die ersten Gilda Langer-Films 1917/ 18 in der zweiten Hälfte des August ihre Berliner Uraufführung erleben werden. "Die Geschichte der schönen Pawlowna" von Carl Singer und Rudolf Strauß wird der dritte Film der Gilda Langer-Serie 1917/ 18 heißen.

Der Film (Berlin) vol. 2, 21 Jul 1917, p. 45.

K.
Gilda Langer


Gilda Langer, eine der schönsten Frauen Berlins, die im Film nie recht zur Geltung kam, debutiert von neuem in dem Decla-Film "Herr der Liebe". Nach der Union hat nunmehr die Decla den Versuch gemacht, diese für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich schöne Schauspielerin herauszubringen. Ob es ihr gelungen ist, muß der Film lehren, der in wenigen Wochen zur Vorführung gelangen wird. Gilda Langer ist die typische Vertreterin des angelsächsischen Typus und ist mit ihrem aschblonden Haar und dem feinen Gesicht zweifellos eine der apartesten Erscheinungen unter den Berliner Schauspielerinnen. Ihre körperlichen Vorzüge werden genügen, manche Mängel der Darstellung, die durch mangelnde Uebung erklärlich sind, zu beseitigen. Jedenfalls ist der Film "Herr der Liebe" schon deshalb ein äußerst amüsantes Experiment, weil man in ihm zum Ausdruck bringen wird, ob die reine klassische Schönheit einer Frau für den Film genügt, oder ob es erst eines stark dramatischen Talentes bedarf, um sich als Filmschauspielerin durchzusetzen.

Der erste Film, in dem Gilda Langer vor das Publikum trat, hieß "Das Rätsel von Bangalore" und war ein großer und prachtvoller Ausstattungsfilm in dem so viel begehrten Maharadscha-Stil, der das geheimnisvolle Schicksal einer nach Asien verschleppten Europäerin behandelte. Gilda Langer hatte, wie nicht anders zu erwarten war, in diesem Film einen ungewöhnlich großen Erfolg, der in erster Linie ihrem brillanten Aussehen zuzuschreiben war. Es folgten diesem Film noch eine Reihe kleinere, in denen sie auf das große Publikum keinen besonderen Eindruck zu machen vermochte, was vielfach den Sujets der einzelnen Films zuzuschreiben gewesen ist, vielfach aber auch der Regie, die sie nicht in dem engen Rahmen ihrer Befähigung und ihrer imposanten Erscheinung zu verwenden wußte. Sind diese Voraussetzungen nunmehr gegeben und wird Gilda Langer lediglich als elegante, schöne Frau in modisch korrektem und gesellschaftlichem Rahmen herausgestellt, so dürfte sie ohne jede Frage Erfolg haben. Jedenfalls ist es zu begrüßen, daß wir im deutschen Film eine Frau von internationaler Eleganz haben, die allen Anforderungen nicht nur des Inlandes, sondern auch in ganz besonderem Maße des Auslandes in dieser Hinsicht gerecht zu werden in der Lage ist.

Illustrierte Film-Woche no. 31, 02 Aug 1919, p. 303.

Die Decla-Filmgesellschaft hat mit den Aufnahmen für den zweiten Film des Abenteuer-Cyclus "Das Brillantenschiff" (Manuskript und Regie Fritz Lang) in Hamburg-Stellingen begonnen. In tragenden Rollen ist diesmal neben den bewährten Darstellern des ersten Teils, Ressel Orla und Carl de Vogt, u.a. auch Gilda Langer in einer wichtigen Rolle beschäftigt.

Der Film (Berlin) vol. 4, no. 41, 12 Oct 1919, p. 36.

Gilda Langer von der Decla-Film-Gesellschaft ist von ihrer Reise nach Schweden zurückgekehrt, um an den Vorbereitungen für den Film "Das lachende Grauen" von Karl Meyer, in welchem sie die tragende weibliche Rolle spielen wird, teilzunehmen.

Der Film (Berlin) vol. 4, no. 43, 26 Oct 1919, p. 33.

Gilda Langer wird nach ihrer soeben erfolgten Rückkehr aus Schweden die tragende weibliche Rolle in "Das lachende Grauen" von Carl Mayer spielen.

Der Kinematograph (Düsseldorf) vol. 13, no. 669, 29 Oct 1919.

Wolfgang Fischer
Zu Besuch bei Gilda Langer


Sonntag 4 Uhr nachmittags. Kaiserdamm. Es ist saukalt. -- Ich ärgere mich! Ich soll zu einem Interview.

Ich zerbreche meinen armen Kopf, welche von mir an die meisten Berliner Künstler schon hundert Male gestellten Fragen ich meinem augenblicklichen Opfer wieder an den Kopf werfen soll?! Also nochmals! -- grau! -- kalt! -- mieß! -- -- -- Bitte warten Sie im weißen Zimmer! -- Ich trete ein -- -- --

Aaahhh!!! Es ist warm -- noch wärmer -- von allen Wänden lachen, singen, klingen, schwirren -- Augen --

Ihre Augen!

-- Die Augen der Gilda Langer.

Die Künstlerin ist von ihrer Reise nach Schweden zurückgekehrt, um an den Vorbereitungen der Decla für den Film "Das lachende Grauen" teilzunehmen.

Doch was geht mich jetzt die Decla und der Film an!

Schon schlagen Türen -- ich atme Parfüm -- und höre eine Stimme -- was für eine merkwürdige Stimme -- und schon wird mir bewußt: "Wozu hier noch fragen?" Diese Stimme sagt alles. -- -- -- Die Stimme sagt: Trinken Sie mit mir eine Tasse Mokka! Mokka, meine Herrschaften!!! -- In diesem Augenblick freue ich mich meines Berufs! Jetzt sind Sie neugierig, was es zu dem Mokka gab?! Allerlei schöne Sachen und -- die Erkenntnis, daß diese Frau die schlechthin reizendste Frau ist! Als ich -- meiner eigentlichen Aufgabe gedenkend -- mit einem tiefen Atemzuge ausholte, um die erste Frage zu stellen -- sahen mich die Augen Gilda Langers in erschütterndem Mitleid (habt Erbarmen mit mir Armen!) an.

Ich war erstarrt!!! Sämtliche Indiskretionen, die meine kühnste Phantasie je ersinnen könnten waren hier überholt! -- 1800 Meter lang -- ein siebenaktiges Werk!

1800 Antworten. Von vornherein erhielt ich diese schriftlich überreicht.

Und da gibt es Leute, die glauben, über die "Dubarry" hinaus gebe es keinen neuen Rekord.

Also -- ich war gerührt, gerührt über dieses seltsame Verständnis für die Tragik des Journalisten-Berufes.

Ich gelobte nur, zum Dank -- ausnahmsweise -- nicht aus dem gebotenen Vollen zu schöpfen und -- wiederum ausnahmsweise -- ganz diskret zu bleiben.

Nur eins muß ich noch sagen: Gilda Langer ist eine seltsam eigenartig geprägte Persönlichkeit -- Gilda Langer ist die Frau der Phantasie -- Gilda Langer ist ein ganz eigener Begriff.

Film-Tribüne (Berlin) vol. 1, no. 19, 31 Oct 1919, p. 2.

In dem zweiten Film des Decla-Abenteuerer-Cyklus "Die Spinnen" "Das Brillantenschiff", Manuskript und Regie Fritz Lang, wirkt neben Ressel Orla und Carl de Vogt in einer weiteren wichtigen Rolle Gilda Langer mit. Die Innenausstattung stammt von dem Kunstmaler Warm, die Photographie von Karl Freund.

Der Film (Berlin) vol. 4, no. 46, 16 Nov 1919, p. 44.

Olaf Brill & Thomas Schultke
Film Star Gilda Langer
Remarks about a forgotten star from the silent era



Introduction

How can anyone be a film star whom nobody can remember today? Like Hermengild Langer, called Gilda, who was born one hundred years ago in May, 1896. [1] Her story is memorable for at least three reasons: 1) we learn something new about early film. 2) We come to know how actors were turned into stars. 3) We hear a story that itself sounds like a story from a film (beautiful girl, big career, early death).

We know Langer's name only from a few footnotes of film history. According to them, her only significance was that she became friends with Carl Mayer and Hans Janowitz, the scriptwriters of the famous German film Das Cabinet des Cr. Caligari (1920). Langer is said to have initiated the script: "You are a poet, he is a dramaturgist, you should write a filmstory together!" [2] if possible, with a leading role for her. According to the legend, Carl Mayer, the dramaturgist, was in love with her but then lost her to another man. But Mayer remained her closest friend: After her death, he took care of the funeral, and her grave was registered in his name. Hans Janowitz, the poet, later moulded her life and death into an eerily beautiful tale: "Fate knocked at our doors, that summer of 1918, when we were brought together by the tender understanding of a woman who was to die [...]" [3] "Once in his life, I have seen [Carl Mayer] completely drunk -- for days and weeks. It didn't look like he would find his way back then. That was after the death of his Gilda Langer, the most beautiful, most promising, most elegant woman on the Berlin stage. She died of influenza -- on the third or fourth day after she was stricken by the fever -- 23 years old." [4]


The star system

Gilda Langer is the extreme case of a film star: the star whom nobody knows. Her story shows how the star system was created eighty years ago -- at a time when producers were just beginning to discover the economic possibilities of the film medium. The days when film belonged to fairgrounds and vaudeville were finished. Industry began to take over film. Gilda Langer was a film star because producers made film stars! From then on actors were mentioned in the opening titles and even introduced by introductory pictures. This induced a contemporary critic to make the sarcastic commentary: "I want to see the pretty film "Ways which lead to the abyss", but not a more or less untalented starlet tenderly hugging a decrepit nag or coquettishly plucking a floweret or putting a parasol up and down. I'm absolutely satisfied with "Ways which lead to the abyss", I'm even satisfied with talents which are no stars." [5]

Langer's story shows that it was even possible to promote a star of whom no film existed: In 1917, Carl Mayer and Gilda Langer were on the staff of the Berliner Residenztheater. Mayer, under the company name "Star Film Comp." started putting advertisements into the film trade press which contained full-page photos of Langer, calling her a film star and announcing her new films. [6] Film historians suppose that this so boastfully named film company existed only on paper and doubt that these films were produced at all. [7] The film trade papers in which Mayer's announcements appeared were not audience oriented papers but addressed theater owners and the film industry -- Maybe Mayer intended to first sell the pictures and then produce them, or he hoped that a producer would call and say: "I want this girl for my next film!"


Langer's career

Surprisingly, exactly that happened. Langer appeared not in the films that Mayer had announced but in Das Rätsel von Bangalor (The Mystery of Bangalore, 1917, one of the first pictures with Conrad Veidt), Ringende Seelen (Struggling Souls, 1918) and with Carl de Vogt in the first two films directed by Fritz Lang: Halbblut (The Half-Caste, 1919), a film about crime, drug addiction and the destructive power of love, and Der Herr der Liebe (Master of Love, 1919), a tragedy of jealousy, at the end of which Langer is bumped off by her lover, Carl de Vogt. In Halbblut, which according to Lang was made in five days, [8] Ressel Orla played the female lead, and it was advertised as "the new Ressel Orla film" [9] but Ringende Seelen and Der Herr der Liebe were at last films with Langer as the star, and this time her name properly appeared in large letters above the advertisements in the trade press. [10] In October 1919 she was covergirl of the film magazine Film-Tribüne. The critics were full of enthusiasm. Some excerpts: "Gilda Langer is the typical representative of the Anglo-Saxon type, and with her ash-blond hair and elegant face, she is without doubt one of the most striking appearances among Berlin actresses." [11] "Gilda Langer is a woman of extraordinarily varied, prickly, sensual charm. Her supple gracefulness and soft womanliness work with strong immediacy." [12] A journalist who visited her in her apartment at the Kaiserdamm in Berlin enthused: "Eyes -- Her eyes! -- The eyes of Gilda Langer! [...] This woman is simply the most enchanting woman! [...] Gilda Langer is the woman of fantasy -- Gilda Langer is completely a class of her own." [13] Time and again her bodily merits were given prominence, but not until her fourth film were her acting talents also noted: "Gilda Langer is a surprise as with this film [Der Herr der Liebe] she has convinced skeptics that she is not only a beautiful woman but also an actress of surpassing style who definitely has developed her acting talent surprisingly fast since her last film debut." [14] In those days, of course, film journalism as such did not yet exist, so these reviews reflect rather the producer's publicity campaigns for their own films.

In Fritz Lang's film series Die Spinnen (The Spiders, 1919, Lang's oldest preserved films) Carl de Vogt and Ressel Orla were back in the leading roles. The third role went to Lil Dagover, who was also to take over the part of Jane in Caligari, which Mayer and Janowitz had written for Langer. When the shooting of Das Cabinet des Dr. Caligari began in winter 1919/ 20, the producers had obviously decided to turn Ressel Orla and Lil Dagover into stars. Still, Langer should get a new chance to establish herself as a star in 1920: she got a contract for leading roles in two Decla films. But she died before she could play in them. A contemporary witness reported that she was expected for screen tests in the Decla studio: "On Monday, Pommer was there, some people from the press as well. The Jupiter lamps sizzled -- we were only waiting for the star. For one solid hour we were waiting. Finally, the assistant director rushed to the telephone to call her apartment on the Kaiserdamm. When he came back from the booth, he looked as white as a sheet and wasn't able to utter a word. Then: she isn't coming. She will -- never come, never more -- she -- is -- dead." [15]


Langer's story as story

When someone is a star and dies young he very likely becomes an icon of popular culture (Marilyn Monroe, Freddie Mercury). Gilda Langer's case is different, because she died too young. Left over there still is the story about a beautiful girl who dies. And that's another aspect of the story of Gilda Langer. Edgar Allan Poe stated in The Philosophy of Composition (1846) poetry should ally melancholy and beauty, therefore the death of a beautiful woman is the most poetical topic in the world (he added: "-- and equally is it beyond doubt that the lips best suited for such a topic are those of a bereaved lover" [16]). The topic runs through the history of art and literature, up to photographer Richard Avedon and singer Nick Cave. [17] Caligari-co-author Hans Janowitz clearly was fascinated by this topic: In his short story Das zierliche Mädchen (The Dainty Girl, 1913) [18] a 16-year-old girl is bestially murdered, eight months later the actual sex murder of Gertrud Siefert near the Holstenwall in Hamburg took place, which Janowitz claimed to have witnessed and which he repeatedly credited as being the main inspiration for Caligari. His later narratives and film-texts also drip with the blood of young girls. The real death of Gilda Langer added another story to his repertory. Anyway, his obituary turned out a kitschy lamentation: "Altering psyche she was, and gone she is. Music and smell of flowers was her breath, word, eye, walk. Stray soul, child from the fields of a strange who-knows-where: so are you, white, run away from us with the angel in black? Has she now given up her soul or her body?! Mourn! Mourn! For, such a yarn like this one was, the yarn of Gilda Langer, God will tell you nevermore." [19] And Julius Sternheim, dramaturgist of the Decla, was inspired by Langer's death to write a bad poem as well: "Sparkling blue, flooded with golden light, / All fine, cobweb rays -- / Gilda Langer's eyes, / towered above by the silken brightness / of a never tamed fulness of curl. -- / A hand invisible, finely veined / Grasps into the tresses / Moves a golden lock to the forehead. / The eyes sparkle and smile -- . . . dead? / . . . Gilda Langer hasn't lived amongst us / Only visited us she has on earth. / The girl away from home . . . / Beautiful and lovely." [20]

That was in February 1920. In March 1920, Gilda Langer, who was supposed to become a star, was forgotten. One who had not forgotten her was Carl Mayer, perhaps the most important German screen writer. So far as we know, he never wrote a word about Gilda Langer. But he had a little gravestone set up for her at the artist's cemetery, Berlin-Stahnsdorf. Into the white marble he had a melody chiselled: The theme of the lovers from "Tristan and Isolde". [21]


Acknowledgements

We would like to thank Andrew Reitemeyer, Carl Michael Schmidt and Erika Wendelken for helpful comments on an earlier draft of this article. Also the Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin and the staff of the graveyard administration of Stahnsdorf cemetery for supporting our research.

Notes
  1. The exact dates of her life, according to her file at the Südwestfriedhof Stahnsdorf (Stahnsdorf cemetery) are: 16 May 1896 - 31 January 1920.
  2. Hans Janowitz: "Caligari", The Story of a Famous Story. Unpublished typescript 1940, New York Public Library. Partly published in Michael Budd (ed.): The Cabinet of Dr. Caligari, Texts, Contexts, Histories. New Brunswick, NJ, London: Rutgers UP.
  3. op. cit. pp. 56-57.
  4. Hans Janowitz: In memoriam Carl Mayer (1894-1944). Unpublished manuscript 1952, Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin. Quoted passage pp. 7-8.
  5. Ludwig Wolff: Was ich im Film nicht mehr sehen möchte. Das Tage-Buch vol. 1, no. 35, 11 Sep 1920, pp. 1150-1152. Quoted passage p. 1150.
  6. Lichtbild-Bühne vol. 10, no. 23, 09 Jun 1917; no. 25, 23 Jun 1917, p. 19; no. 29, 21 Jul 1917, p. 21; Der Film vol. 2, no. 29, 21 Jul 1917 and several short notices in Lichtbild-Bühne and Der Film.
  7. See Jürgen Kasten: Carl Mayer: Filmpoet, Ein Drehbuchautor schreibt Filmgeschichte. Berlin: VISTAS 1994, p. 22. See also Gerhard Lamprecht's register of German silent films from 1903 to 1931 (G. Lamprecht: Deutsche Stummfilme. 10 vols. Berlin).
  8. Peter Bogdanovich: Fritz Lang in America. London: Studio Vista; New York: Praeger 1967, p. 120.
  9. E.g. Lichtbild-Bühne vol. 12, no. 13, 29 Mar 1919, p. 28.
  10. E.g. Ringende Seelen: Lichtbild-Bühne vol. 11, no. 34, 24 Aug 1918, p. 59; Der Herr der Liebe: Lichtbild-Bühne vol. 12, no. 27, 05 Jul 1919, p. 30.
  11. K.: Gilda Langer. Illustrierte Film-Woche no. 31, 02 Aug 1919, p. 303.
  12. Dr. J.B. [J. Brandt]: "Der Herr der Liebe", Pressevorführung in den Richard Oswald-Lichtspielen. Film-Kurier vol. 1, no. 96, 26 Sep 1919, pp. 1-2. Quoted passage p 2.
  13. Wolfgang Fischer: Zu Besuch bei Gilda Langer. Film-Tribüne no. 19, 31 Oct 1919, p. 2.
  14. Anon.: Herr der Liebe mit Gilda Langer. Illustrierte Film-Woche no. 39, 27 Sep 1919, p. 397.
  15. Quoted from Rolf Hempel: Carl Mayer, Ein Autor schreibt mit der Kamera. Berlin/ DDR: Henschel 1968, p. 24.
  16. Edgar Allan Poe: The Philosophy of Composition. Graham's Magazine, April 1846. Used edition: The Works of Edgar Allan Poe. (eds. Edmund Clarence Stedman / George Edward Woodberry) 10 vols. London: Lawrence, Bullen 1895, Vol. VI, pp. 31-46. Quoted passage p.39.
  17. Now and then, it has also been analyzed: Elisabeth Bronfen: Over her dead body: death, feminity and the aesthetic. Manchester: Manchester University Press 1992. Gert Kaiser: Der Tod und die schönen Frauen, Ein elementares Motiv der europäischen Kultur. Frankfurt / M.: Campus 1995
  18. Hans Janowitz: Das zierliche Mädchen. Der Brenner 01 Mar 1913, pp. 477-483.
  19. Hans Janowitz: Das Märchen von Gilda Langer. Das Tagebuch (Berlin) vol. 1 no. 35, 11 Sep 1920, p. 1158.
  20. Julius Sternheim: In Memoriam. Film-Kurier (Berlin) vol. 2, no. 31, 06 Feb 1920, p. 3.
  21. Not, as Janowitz writes in "Caligari" -- The Story of a Famous Story (1940), p. 46, the theme of fate from Beethoven's fifth symphony.

Manuscript finished 1996.





back to topback to top

OBITUARIES



Gilda Langer, die ausgezeichnete, vielseitige Filmdarstellerin, ist an der Grippe gestorben. Wehmut überkommt uns beim Lesen dieser Nachricht. Gilda Langer tot! Tausende hat sie im Vortragssaal entzückt, unzählig war die Schar der Verehrer ihrer Filmkunst. Wie in den meisten Fällen der tückischen Grippekrankheit war auch Gilda Langer nur wenige Tage krank. Ein dauerndes Erinnern an ihre liebenswürdige Persönlichkeit und ihre große Kunst, die zuerst im Dienste der "Ufa" und später der "Decla" stand, wird Gilda Langer bei allen bleiben, die jemals mit ihr zusammenkamen.

Film-Kurier (Berlin) vol. 2, no. 28, 03 Feb 1920, p. 3.

Statt jeder besonderen Anzeige.

Sonnabend, den 31. Januar, 10 Uhr vormittags schlief Gilda Langer für immer ein.
Wer sie kannte, wirklich kannte, weiss, was nicht mehr ist!

Victor, Albert, Heinrich Langer als Brüder mit ihren Frauen
Paul Czinner als Verlobter

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 4. Februar, 4 Uhr nachmittags in Stahnsdorf bei Wannsee von der dortigen Kapelle aus statt.
Zug 8.07 Uhr ab Bahnhof Charlottenburg.

Berliner Tageblatt & Vossische Zeitung (Berlin) 04 Feb 1920 (early editions).

Am 31. Januar verschied nach kurzem, schwerem Leiden unsere hochgeschätzte Mitarbeiterin, die Filmschauspielerin Gilda Langer in der Blüte ihrer Jahre.

Gerade jetzt, vor große Aufgaben gestellt, hat uns der Tod diese Künstlerin, von der wir ganz Besonderes erwarten durften, allzu früh entrissen, und betrauern wir in der Entschlafenen nicht nur eine Künstlerin von ganz besonderer Eigenart, sondern ebenso sehr den wertvollen Menschen, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden.

Die Beisetzung fand am 4. d. M. um 4 Uhr nachmittags auf dem Friedhof zu Stahnsdorf statt. Die Direktion der Decla Film-Gesellschaft

Film-Kurier (Berlin) vol. 2, no. 29, 04 Feb 1920, p. 4,
Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 13, no. 6, 07 Feb 1920, p. 29
and Der Film (Berlin) vol. 5, no. 6, 07 Feb 1920, p. 48
[in Lichtbild-Bühne und Der Film: "unser hochgeschätztes Mitglied"].

Gilda Langer, die frühere jugendliche Salondame des Residenztheaters, die auch als Vortragskünstlerin erfolgreich wirkte, ist nach dreitägigem Krankenlager an der Grippe gestorben.

Berliner Börsen-Courier no. 58, 04 Feb 1920 (late edition), p. 6.

Totenglocke: Lia Borree und Gilda Langer. Die furchtbare Grippe, die wieder über Deutschland zieht, hat auch zwei bekannte Filmdarstellerinnen hinweggerafft. Lia Borree sowohl als auch Gilda Langer waren nur wenige Tage krank, mitten in ihrer erfolgreichen Tätigkeit ereilte sie der Tod. Die Filmkunst steht trauernd an den Bahren dieser hoffnungsvollen jungen Menschenkinder, die es mit ihrer Kunst so ernst nahmen, und denen deshalb ein Gedenken weit über das Grab hinaus bewahrt bleiben soll.

Der Kinematograph (Düsseldorf) vol. 14, no. 682, 04 Feb 1920.

Julius Sternheim: In Memoriam

Gilda Langer ist tot . . . !
Ein Singen ist, ein Rauschen im Blut,
Stechender Schmerz. --
Rote Nebel wallen, senken sich -- --
Heben sich langsam.
Von weither Glockenläuten . . .
Gilda Langer . . . tot . . . !

Rote Nebel --
Werden Schleier, zarte, durchsichtige, weiße Schleier.
Ueberall läuten Glocken . . .
Gilda . . . Langer . . . tot . . . ?
Jubelnd bricht Sonne durch,
Strahlendes Blau, golden durchleuchtet,
Ganz feine, spinnwebende Strahlen --
Gilda Langers Augen,
Ueberragt von dem seidenden Glanz
Nie gebändigter Lockenfülle. --
Eine Hand durchsichtig, feingeadert
Faßt in den Schopf
Schiebt eine goldene Welle in die Stirn.
Die Augen strahlen und lächeln -- . . . tot?

Rote Nebel wallen,
Werden Schleier, zart, weiß; durchsichtig.
Glocken läuten -- überall.
Hell, jauchzend -- --
Glocken . . . ?
Dunkelen Klang, eigen bewegter Stimme
Höre ich:
Gilda Langer hat nicht unter uns gelebt
Nur besucht hat sie uns auf Erden.
Das Mädchen aus der Fremde . . .
Schön und wunderbar.

Rote Nebel -- weiße, lichte Schleier . . .
Du warst schön, Gilda Langer,
Du warst Märchen.
Aber nicht jeder schaut ein Märchen
-- -- -- eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.
Und deshalb durfte mancher dich nicht kennen.
Den du erkannt hattest
Du duldetest es nicht!
Rote Nebel --
Deine Hülle tragen wir zu Grabe.
Du, dein Geistiges steigt gleich lichten,
Zarten, durchsichtigen Schleiern auf
Und webt um uns -- --

Und du, Freund -- der du zurückbleibst --
Was betrübt dich deine Seele
Und ist so ruhelos dein Herz -- ?
Wohl sind dir Tränen Speise, Tag und Nacht,

Weil du dich fragst:
Wo bist du, Gott!
Freund! Danke ihm --
Er hat geholfen!

Film-Kurier (Berlin) vol. 2, no. 31, 06 Feb 1920, p. 3.

Gilda Langer ist am Sonnabend, den 31. Januar, nach kurzem Krankenlager einer Lungen- und Herzaffektion erlegen. Mit ihr ist eine Filmkünstlerin von führender Bedeutung dahingegangen, deren künstlerischer Aufstieg noch nicht abgeschlossen war und in deren Zukunft man allgemein, nicht zuletzt bei der Direktion der "Decla", noch hohe Erwartungen setzte. All dieser künstlerischen Arbeit, diesen Plänen hat nun der Tod ein vorzeitiges Ende bereitet. Unter Teilnahme der vielen Freunde ihrer künstlerisch und menschlich wertvollen Persönlichkeit fand die Beisetzung am Mittwoch auf dem Friedhof zu Stahnsdorf statt.

Lichtbild-Bühne (Berlin) vol. 13, no. 6, 07 Feb 1920, p. 22.

Gilda Langer +

Gilda Langer ist nach kurzem Krankenlager einer Lungen- und Herzaffektion erlegen. Sie war eine der wenigen Filmschauspielerinnen, die vermöge ihrer Eigenart und ihres großen Könnens Anwartschaft darauf hatte, unter den führenden Größen des Films genannt zu werden. Gerade in diesen Tagen wurden die Vorbereitungen für zwei danz große Decla-Filme getroffen, in denen Gilda Langer hätte die Hauptrolle kreieren sollen. Ein jeder, der Gilda Langer als Künstlerin oder als Mensch kennen zu lernen Gelegenheit hatte, wird tieferschüttert Kenntnis von dem Ereignis nehmen, und die Industrie sowohl wie auch die persönlichen Freunde Gilda Langers beklagen gleichmäßig den Verlust einer großen Künstlerin wie den eines wertvollen Menschen.

Erste Internationale Film-Zeitung (Berlin) vol. 14, no. 6, 07 Feb 1920, p. 38.

Gilda Langer +. Erst wenige Tage sind seit dem Tode von Lya Borré vergangen, und schon wieder hat der unerbittliche Tod ein neues Opfer unter den Filmdarstellerinnen gefordert. Gilda Langer ist am 31. Januar nach kurzem Krankenlager einer Lungen- und Herzaffektion erlegen. Sie war eine der wenigen Filmschauspielerinnen, die vermöge ihrer Eigenart und ihres großen Könnens Anwartschaft darauf hatte, unter den führenden Größen des Films genannt zu werden. Von den großen Filmerfolgen von Gilda Langer erwähnen wir die Filme "Ringende Seelen" und "Der Herr der Liebe". Gerade in diesen Tagen wurden von der Decla, bei der die Künstlerin zuletzt verpflichtet war, die Vorbereitungen für zwei Filme getroffen, in denen Gilda Langer die Hauptrolle verkörpern sollte. Sowohl die Industrie wie auch die persönlichen Freunde Gilda Langers beklagen gleichmäßig den Verlust einer großen Künstlerin wie eines wertvollen Menschen.

Der Film (Berlin) vol. 5, no. 6, 07 Feb 1920, p. 40.

Hans Janowitz: Das Märchen von Gilda Langer

Es war einmal eine Frau, die hatte eine Seele. Darum hatte sie eine ganz dünne Haut, die aus Blumenblättern zu sein schien; darum hatte sie Augen, die einem Engel oder sanften Himmelstier gehörten; darum trug sie einen paradiesischen Garten am Haupt aus blondem Haar.

Es war einmal diese Frau. Seit Sonnabend, 31. Januar 1920, 10 Uhr 15 Minuten vormittags, ist sie nicht mehr. Sie starb. Sie starb, weil sie dem Sterben keinen Widerstand entgegenzusetzen hatte. Keinen Widerstand: das ist es, was uns sterblich macht! Melancholie ist der heimliche Verräter des Lebens an den Tod. Es stirbt, wer irgend etwas hier verneint, was das Leben nicht missen will. Dieses Etwas? Mysterien. Ein Nichts und ein Alles. Eine seelische Stellung zu den Dingen der Erde. Eine Verschiebung des Ausblicks in das Jammertal. Eine Geringfügigkeit. Eine Freude vielleicht, ganz klein und fast nichtig, auf die man verzichtet hat -- und irgendwo schlägt da dem Ablauf eines Lebens seine Uhr. -- Widerstandslosigkeit vor dem Tode?! Die Widerstandslosigkeit einer Dreiundzwanzigjährigen? So lag das Herz dieses triebzarten Lebens frei in dem Sturme der Todeskrankheit? War dieses Mädchens Jugend denn nicht: Kraft zu leben? War sie nicht eher: Kraft der Feinheit, leben nicht zu können???

Wandelnde Psyche war sie, und ist dahin. Musik und Blumenduft war ihr Atem, Wort, Auge, Schritt. Verirrte Seele, Kind aus den Gefilden eines fremden Werweißwo: so bist Du, Weiße, mit dem schwarzen Engel uns entlaufen?

Hat sie nun ihren Geist aufgegeben, Freunde, oder ihren Leib?! Trauert! Trauert! Denn ein solches Märchen, wie dieses war, das Märchen von Gilda Langer, wird Gott euch nicht wieder erzählen.

Das Tage-Buch (Berlin) vol. 1, no. 35, 11 Sep 1920, p. 1158. [Slightly altered and abridged reprints 1921: 1. Film-Hölle (Berlin) vol. 2, no. 1, January 1921, pp. 12-13. 2. Film-Tribüne (Berlin) vol. 3, no. 5, 30 Jan 1921, p. 3.]



back to topback to top
LITERATURE



general literaturegeneral literature



back to topback to top

www.filmgeschichte.de, a source book for early german film edited by olaf brill & thomas schultke.

Last update (this page): 22 Aug 2003.

The texts and images on this site are copyright © by the respective authors, except where otherwise noted. Mostly, the items were published by kind permission, but we were not able to find out all the copyright holders or their legal successors. If you know about them, please let us know, especially if there's anything wrong with publishing these texts or images. We do not intend to harm anyone's rights and thought we best serve the purpose of understanding film and general history displaying this source material and make it available for everyone.

If no author or source is noted, the texts are copyright © 1996-2004 Olaf Brill & Thomas Schultke.