Du mußt Caligari werden

The Internet Source Book for Early German Film

Final update: 11.11.1999 — Editors: Olaf Brill & Thomas Schultke
We shut down. All good things must have an end. - But we'll be back. January 1, 2000. www.filmgeschichte.de


scene from Halbblut

 Halbblut

1919, Fritz Lang





 Halbblut (The Half-Caste) was Fritz Lang's first film as a director. Sadly, the film is lost and little evidence survived of its production history or contents. It was produced for Erich Pommer's Decla-Film-Gesellschaft in Berlin and starred Ressel Orla and Carl de Vogt (upcoming stars of Lang's Die Spinnen). It was advertised as "the new Ressel Orla film". In his autobiography written for Lotte Eisner's Lang book of 1976, Lang wrote: "When the Spartacus rebellion began in Berlin I was directing my first film, Halbblut (The Half-Caste). On the first day of shooting my car was repeatedly stopped on the way to the studio by armed rebels, but it would have taken more than a revolution to stop me directing for the first time." And in an interview with Peter Bogdanovich in 1967, he said about Halbblut: "I made it in five days—do you think it can be good? I mean, it was my first picture, I wanted to do it, but ... By the way, there were good actors in it." About the plot Bogdanovich just wrote: "A man is destroyed by his love for a woman." Well, it was a Fritz Lang film after all. (Olaf Brill)



 D A T A   S H E E T


Halbblut (1919)
The Half-Caste
Le Rastaquouère

Produktionsgesellschaft / Production company: Decla-Film-Gesellschaft, Berlin.
Premiere / Première: 1919 April 3, Marmorhaus, Berlin.
Drehbuch / Writer: Fritz Lang.
Regie / Director: Fritz Lang.
Kamera / Photographer: Emil Schünemann.
Darsteller / Cast: Inhalt / Plot:
Bilder aus Mexiko wechseln in bunter Folge mit solchen, die einen getreuen Einblick geben in das elegante und galante Leben europäischer Großstädte. Opiumhöhlen mit ihrem zernervenden demoralisierenden Einfluß werden lebendig. Die Leidenschaften des Spielers, die den Schwächling zum Verbrecher machen, erleben wir mit und sehen den unheilvollen Einfluß des hörigen Halbblutes. (Lichtbild-Bühne 29.03.1919)



 A D V E R T I S E M E N T S


In dem Film "Halbblut", verfaßt und inszeniert von Fritz Lang, betont die DECLA mit Nachdruck ihren Standpunkt für die Produktion der nächsten Saison, dahingehend, daß der große Erfolg eines Films nicht nur in der tadellosen Besetzung der Titelrolle, sondern daneben in einer harmonisch ausgeglichenen Zusammenwirkung mehrerer gleichwertiger künstlerischer Kräfte liegt. Ressel Orla in der tragenden Rolle kann bei einem Partner wie Carl de Vogt und im Gegenspiel mit Paul Morgan ihre Fähigkeiten naturgemäß in höchster Vollendung entfalten, und Fritz Lang als Autorregisseur ist in der Lage, seine Künstler derart mit sich fortzureißen, daß ein einheitliches Ganzes von wahrhaft künstlerischem Wert entsteht. (S. 25)

Bilder aus Mexiko wechseln in bunter Folge mit solchen, die einen getreuen Einblick geben in das elegante und galante Leben europäischer Großstädte. Opiumhöhlen mit ihrem zernervenden demoralisierenden Einfluß werden lebendig. Die Leidenschaften des Spielers, die den Schwächling zum Verbrecher machen, erleben wir mit und sehen den unheilvollen Einfluß des hörigen Halbblutes. (S. 40)

Decla-Anzeigen. Lichtbild-Bühne (Berlin) Nr. 13, 29.03.1919 (Text transkribiert von Olaf Brill).



 C O N T E M P O R A R Y   R E V I E W S


Anon.: Halbblut

Halbblut! Auch jener bedauernswerten Mischrasse ist nun durch Fritz Lang im Film ein Denkmal gesetzt worden. Ein Weib ist es - schön wie die Sünde, schlecht wie der Teufel - mit allen von den Eltern ererbten Schlechtigkeiten behaftet, verführerisch, raffiniert, Männer lockend, Liebe und Seligkeit verheißend. Aber wehe dem, der in die Netze solchen Weibes geht: er verstrickt sich darin, stürzt sich ins Verderben, wird zum Wahnsinn getrieben. Ja, Halbblut rächt sich gründlich an den Männern, die es wohl zur Geliebten, nie aber zum Weibe, zur Gattin machen wollen. Soweit das Manuskript. Der Verfasser (gleichzeitig auch der geschickte Spielleiter), gibt sich redlich Mühe, all das auch auf der zappelnden Leinewand zu verwirklichen, und Ressel Orla als Hauptdarstellerin weiß ihn durch ihr prickelndes rassiges Spiel in jeder Weise zu unterstützen. Ihr Gegenspieler, Carl de Vogt, als Axel van der Straaten, fand sich in der Rolle des liebedürstenden Hausfreundes sehr gut ab und ebenso verstand es Paul Morgan als Mestize, sein Spiel dem Ganzen anzupassen. Der Film zeichnet sich besonders durch seine von Akt zu Akt steigernde dramatische Handlung aus, die ihn bei der, wie gesagt, durchaus guten Regie und einwandfreien technischen Bearbeitung zu einem Spielfilm bester Qualität stempelt. - Wir hatten vor der Vorführung im Marmorhaus Gelegenheit, den Film in den Vorführungsräumen der "Decla" zu besichtigen und mußten leider feststellen, daß die Direktion des Marmorhauses bei diesem Film wieder Streichungen vorgenommen hat, die dem ganzen Film zweifellos schaden und den Eindruck hervorrufen, als ob man es nicht mit einem individuellen Erzeugnis, sondern mit einem Massenfabrikat zu tun hat. Es ist bedauerlich, daß gerade die Direktion des Marmorhauses immer wieder zu derartigen Klagen Anlaß gibt.

Anon.: Halbblut. Lichtbild-Bühne (Berlin) Nr. 14, 05.04.1919, S. 36 (Text transkribiert von Olaf Brill).



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